Korrekte Rassekatzenzucht hat ihren Preis
Vor dem Katzenkauf sollte man sich gut über Rassen und deren Varianten, sowie deren Charakter informieren.
Ein wichtiges Entscheidungskriterium neben der „Liebe auf den ersten Blick“ ist, wie viel Spieltrieb bzw. Bewegungsdrang erwünscht ist.
Meistens sind die schlanken Rassen auch die Bewegungsfreudigsten.
Die BKH-Tabby’s sind im Allgemeinen vom Verhalten her gesehen etwas agiler als die einfarbigen Briten, aber gemäßigter als die Schlankrassen.
Sie sind anpassungsfähig und sehr gut als Familientiere für Haus und Wohnung geeignet.
Manche Tabby-Vertreter der ‚Schlankrassen‘ wie z.B. Bengalen oder Ocicat fordern viel Zuwendung und größere Bewegungsflächen und sie spielen und kommunizieren geräuschintensiver.
Wer sich für eine BKH-Katze mit Zeichnung entschieden hat, dem stellt sich nun die Frage welche Tabbyvariante und -qualität man sich ein Katzenleben lang anschauen möchte?
Classic oder spotted, das ist hier die Frage!
Um gute Ergebnisse in der Tabbyzucht zu erzielen, reicht es nicht, nur zwei schöne Tiere mit Muster zu verpaaren, der Genpool beider Elterntiere bestimmt das Ergebnis.
Die Suche nach geeigneten Zuchttieren ist nicht einfach und meistens sind sehr weite Strecken zurückzulegen, bis man fündig wird.
Insgesamt gesehen ist die Auswahl der richtigen Zuchttiere für die Tabbyzucht deutlich schwieriger als die Zucht von einfarbigen Tieren.
Die Kontrolle der Stammbäume ist wichtig, um Inzucht und Ahnenverlust sehr gering zu halten, um eventuell mögliche Dopplung von Defektgenen zu vermeiden.
So mancher Neuzüchter gibt deshalb nach relativ kurzer Zeit wieder auf!
Durch die Auswahl ungeeigneter Zuchttiere (meist aus Kostengründen) werden oft ‚tabbyähnliche Jungtiere ‚produziert‘.
Wenn schon die jungtiere kein klares Muster zeigen, wird sich das im Erwachsenenalter noch deutlich abschwächen. Oftmals sind nur die Haarspitzen gefärbt oder das Muster ist mit Stichelhaar in der Grundfarbe durchsetzt. Entweder duch Mangel an Pigment, Anteil an Shaded-oder einfarbigen Zuchttieren im Stammbaum.
Das erkennt man im Stammbaum!
Manche Liebhaber meinen, ein Stammbaum wäre nicht notwendig.
Ein Stammbaum kostet nur ca. 20€, aber er weist die Abstammung nach und gebietet Inzucht Einhalt und damit zusammenhängender Häufung von Krankheiten.
Wer ohne Stammbaum züchtet, hat dafür einen Grund!!!
Mancher wünscht sich eine Rassekatze, kann aber nicht so viel Geld ausgeben.
Für weniger Geld geben Züchter manchmal erwachsene Zuchttiere kastriert ab.
Da bleiben keine Fragen offen, was Aussehen und Verhalten betrifft. Für ein gut sozialisiertes erwachsenes Tier ist die Eingewöhnung nur unwesentlich aufwendiger. (siehe Eingewöhnung ins neue Zuhause). Begleite die Eingewöhnung selbstverständlich telefonisch.
Wer nur geringere Ansprüche an Zeichnung, allgemeines Erscheinungsbild, Erziehung und…? hat, findet vielleicht im Tierheim eine schöne Hauskatze, vereinzelt auch ältere Rassekatze.
Man tut etwas Gutes für das Tier und muss nur wenig Geld ausgeben, da die Hauptkosten über Spenden finanziert werden.
So bekam ich meine erste Rassekatze, zwar mit einigen Problemen behaftet und deshalb fast geschenkt.
Doch es war Liebe auf den ersten Blick und so brachten wir die notwendige Geduld und Zeit auf, zerstörtes Vertrauen zum Menschen wieder aufzubauen. Kater Leo entwickelte sich nach geraumer Zeit zu einem richtig netten Haustier und wurde sehr alt bei uns.
Sollte eine Hauskatze nicht in Aussehen, Erziehung und Gesundheitsvorsorge Ihren Ansprüchen entsprechen, hier eine kleine Auflistung, wo ein seriöser Rassekatzenzüchter das ‚viele Geld‘ vom Kittenverkauf lässt, ganz abgesehen von der vielen Zeit, Verzicht auf Urlaub und diversen anderen ‚Nebenwirkungen der Katzenzucht‘, auf die Liebhabertierkäufer gern verzichten können.
-Am Anfang steht die Anschaffung von Zuchttieren à 1000 bis 1500€.
-Für die Zuchtauswahl sind gegebenenfalls verschiedene kostenintensive Labortests notwendig, der Tierarzt nimmt dafür Blut ab und schickt es ins Speziallabor:
u.a. für Blutbild, Koronavirus-Titer, Blutgruppenbestimmung, Gentest-PKD…-Die Zuchttiere werden kostenpflichtig beim Zuchtverein eingetragen.
-Für den Zuchtverein ist ein Jahresbeitrag zu leisten…Auf Katzenausstellungen werden unsere Lieblinge nach dem Rassestandard beurteilt.
Im Idealfall gibt’s gleich beim ersten Mal die Zuchtzulassung bzw. den ersten Punkt zum Champion.
-Ausstellungskosten pro Tier und Fahrkosten fallen an.-Die Impfungen müssen aktuell sein: Grundvoraussetzung für Katzenausstellungen.
-Eine dekorative Käfigausstattung ist erwünscht.
-Für die Deckkaterhaltung (sehr geruchsintensiv) ist ein gut gedämmtes Gartenhaus mit Fußbodenheizung und Freigehege am optimalsten.
Bei Wohnungsshaltung kann es Probleme geben: Die Markierungen der Kater ziehen tief in Putz und Fliesenfugen ein. Kein Putz- oder Desinfektionsmittel kann diesen Geruch vollständig entfernen. In einer Mietwohnung kann eine teilweise Wandputzerneuerung teuer werden.
-Wem die Haltung eigener Deckkater zu teuer und zu aufwändig ist: eine Fremddeckung kostet 350-700€ plus Fahrtkosten.
-Falls die Katze nicht ‚aufgenommen‘ hat, ist eine Wiederholung notwendig, wenn keine Antipathie besteht.
-Falls sich ein Tier im Nachhinein als zuchtuntauglich herausstellt, war alles umsonst.
-Eine Katzengerechte Wohnung heißt, auf einiges verzichten und diverse ,Verschleißteile‘ ab und an erneuern.
-Bei Futter und Katzenstreu macht Sparen auch wenig Sinn.
-Tierarztkosten für Impfungen, Entwurmungsmittel, Verhütungsmittel (einmal Babys pro Jahr, maximal dreimal in zwei Jahren sind erlaubt).
-Spielzeug, Klettermöbel, (schön hoch) und ungiftige Grünpflanzen brauchen unsere Lieblinge.
-Kommunikation per Telefon, Internet oder per Besuch zum Zwecke des Erfahrungsaustausches und zur Suche zukünftiger Zuchttiere mit fremdem Erbgut ist auch ein Kostenfaktor.
-Diverse Literatur zu den Themen Gesundheit, Haltung, Verhalten, Ernährung und Genetik hilft, unnötige Fehler zu vermeiden.
Werbungskosten für Anzeigen und Internet schlagen auch kräftig zu Buche, sollen unsere mit soviel Liebe und Fürsorge aufgezogenen kleinen Persönlichkeiten doch in die richtigen Hände kommen.
Ein niedrigerer Anschaffungspreis kann sich im Nachhinein als teurer erweisen, wenn z.B. auf wichtige Dinge für die Gesundheit verzichtet wurde….
Unzureichende Sozialisierung führt zu mangelnder Stresstoleranz und damit erhöhter Krankheitsanfälligkeit. (Siehe auch www.silvertiger.de/Kittenaufzucht ).
Abgabe-Informationen:
Ich gebe viele Tipps zu Haltung, Eingewöhnung, Gesundheit und Erziehung, für ein glückliches, gesundes Katzenleben, die Ihrem Liebling wirklich nützen und Ihren Geld beutel schonen. ( Zur späteren Erinnerung zusätzlich in Kurzform schriftlich).
Natürlich gibt es ein Futterpaket mit den gewohnten Futtersorten, ausreichend für ca. 1 Woche.
Der Impfausweis enthält die Daten der kompletten Impfungen und prophylaktischen Entwurmungskuren (auch gegen die gesundheitsgefährdenden Einzeller, wie Giardien).
Das tierärztliche Gesundheitszeugnis und Verpaarung mit niedrigem Inzucht/Ahnenverlustkoeffizienten sind bei unserem Verein Vorraussetzung für die Ausstellung eines Stammbaumes.
Katzengras aus dem Blumenladen hält meist nur 2 bis 3 Tage, dann sollte nachgekauft werden!! Wir geben eine Grünpflanze mit, die sichselbst regeneriert und ander sich Kätzchen gerne bedient,
Sollte Kätzchens Grundausstattung noch nicht komplett sein, haben meist etwas in Reserve.
Gewünschte Katzenfotos auserwählten Schätzchen, vom Wurf und von den Eltern gerne auf mitgebrachtem Datenträger oder auf CD.
Für ein rein aus Tabby-Erbgut gezogenes, sehr gut sozialisiertes BKH-Tabby-Jungtier aus seriöser Zucht mit kontraststarker Zeichnung, reinem, leuchtenden Silber und grüner Augenfarbe ist inzwischen ein Preis um 1300€ üblich.
Copyright: D. Beyer